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Kinder erleben in unserer modernen und überzivilisierten Welt häufig schon in jungen Jahren Freizeitstress, sitzen zu viel, bewegen sich zu wenig draußen und verbringen zu viel Zeit vor Bildschirmen und in sozialen Medien.
Viele wichtige Fähigkeiten gehen so verloren oder werden gar nicht gelernt. Motorik, Haptik, Empathie, Teamgeist, Naturverbindung, Durchhaltevermögen und viele Eigenschaften sind entscheidend für eine gute Zukunft aller Kinder.

Als mein Bruder und ich (Rebecca) klein waren, war es für unsere Mutter nicht leicht, uns am Mittagstisch zu halten. Wir wollten nach der Schule raus. Egal ob wir zum Nachbarhof gegangen sind, im Wald umhergestromert sind oder an einem der vielen Bäche des bergischen Landes gespielt haben. Mama sah uns erst zum Abendessen wieder oder zum Klamottenwechsel, weil irgendwer wieder in einen Kuhfladen oder in irgendein Matschloch gefallen war.
Wir waren frei, haben uns ausprobiert, gegenseitig Mutproben gestellt oder wilde Kälbchen gezähmt. (Pferde gab es in unserem Dorf nicht.). Kletterbäume gab es reichlich.
Fernseh gucken belief sich auf die Sendung mit der Maus oder Michel aus Lönneberga am Sonntag. Bis ich 7 Jahre alt war, stand unser Fernseher einsam auf dem Dachboden vor sich hin. Handy gab es glücklicherweise nicht. Denn wir hatten wichtigeres zu tun, zum Beispiel, Mama dabei zu helfen, zwei verwaiste Rehkitze groß zu ziehen oder Oma im Gemüsegarten heimlich die Erbsenschoten und Radieschen zu klauen.
Natürlich hatten wir auch Sorgen, brüteten auch über den Hausaufgaben, aber die waren überschaubar und die Schule um 12 vorbei.
 

Das klingt nach idealer Kindheit.
Denn was haben wir in der Zeit gelernt?
Wir kannten Bäume und Vögel bei ihrem Namen, wussten, wie man sich kleinen Kälbchen nähert, ohne sie zu verjagen, konnten Gefahren einschätzen und vor allem, wir bewegten uns und haben aufeinander Acht gegeben, niemand wurde zurück gelassen.

Heute sind wir so weit entfernt von dem Bild meiner Kindheit in den 80er Jahren.
Und doch sehe ich das Leuchten in den Augen der Kinder beim Anblick eines Pferdes, beim Entzünden eines Lagerfeuers oder auf Entdeckungstour im Bachbett.
Jedes Kind hat diese Sehnsucht nach Entdeckungen, nach Naturverbindung und einfach sein in sich. Jeder Erwachsene übrigens auch. Manchmal ist es nur tief vergraben unter dem Mantel, den wir uns mit unserem überzivilisierten Alltag überziehen.
Bei den meisten Menschen reicht schon der Blick in ein Lagerfeuer und wir spüren eine tiefe Sehnsucht nach Draußen, nach Entdeckungen, nach dem Einfachen und Echten.

 

 

 

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Als ganzheitliche Reitpädagogin, Berittführerin und Wildnispädagogin ist es mir ein großer Herzenswunsch, Kindern eine Tür zu öffnen zu Naturverbindung, Entdeckergeist und einem achtsamen Umgang mit Pferden.
Im Alltag und in der Schule sind die Kinder täglich mit Leistungsdruck konfrontiert.
Dies soll sich bei dem Hobby nicht fortsetzen.
Aus diesem Grund ist unser Reitunterricht spielerisch aufgebaut, ohne Druck.
Die Kinder lernen bei dieser Art des Unterrichtes die gleichen Grundlagen, wie in anderen Reitschulen, die zur Ausbildung eines jungen Reiters nötig sind, nur auf eine andere Art, eine spielerische, naturverbindende Art, bei der das Lernen meist hinter Freude und Spaß versteckt ist.
Wir stellen das Einfühlungsvermögen und die Achtsamkeit anderen Wesen gegenüber an oberste Stelle und lehnen aus diesem Grund das Reiten von Turnieren oder Wettbewerben ab. Bei der Teilnahme an Wettbewerben bleibt die Achtsamkeit dem Pferd gegenüber zwangsläufig auf der Strecke, da es gilt, ein Ziel möglichst als Bester zu erreichen.
 

Oft höre ich Sätze wie:
“Mein Kind muss jetzt mal woanders reiten, da reiten die schon Turnier.”
“Das ist ja Spielkram, was ihr macht.”
“Woanders darf mein Kind schon alleine reiten.”

Ja, das kann alles sein. Das entspricht aber nicht unserer Philosophie, denn reiten lernen bedeutet Menschenbildung. 6 jährige Kinder sind motorisch noch gar nicht so weit entwickelt, ein Pferd achtsam zu reiten, ihre Hände körperunabhängig, gezielt und fein zu bewegen.

Ja, wir spielen ganz viel. Und das ist gut so, denn es sind Kinder, keine Leistungsmaschinen.

Ja, bei uns dauert das Reiten lernen länger. Dafür sind unsere großen Reiter handlungsfähige, achtsame Pferdemenschen.

Ja, wir reiten keine Turniere, weil wir unsere Pferde lieb haben!

Die moderne Reiterei und der leistungsorientierte Reitsport sind in den vergangenen Jahren in eine sehr unnatürliche Richtung gedriftet. Der Sinn des Zusammenseins von Pferd und Mensch ist von dem Ehrgeiz Schleifen zu sammeln, Egobefriedigung und Selbstpräsentation in den sozialen Medien in den Schatten gedrängt worden. Es zählt nur noch die Befriedigung des Menschen.
Doch fragen wir uns einmal, wo ist ein Pferd denn am Glücklichsten, wenn es schon einen Menschen auf seinem Rücken tragen muss?
In der Natur, im Gelände, mit Artgenossen, mit so wenig Zeug an ihm wie möglich.
 

 

Meine Gedanken zur modernen Reiterei:

Es gibt für mich nur einen einzigen Grund, mit einem Pferd auf einem Reitplatz zu reiten:
Die Gesundgeit des Pferdes durch Gymnastizierung zu fördern.
Wenn ich eine gute Zeit mit meinem Pferd haben möchte, gehe ich dorthin, wo es am glücklichsten ist:
In die Natur.
Das bedeutet nicht, dass ein Pferd auf einem Reitplatz unglücklich ist.
Wer will nur jeden Tag ins Fitnesstudio gehen und im Kreis rennen?

 

 

Oft werde ich gefragt, ob ich eine Ausbildung zur Pferdewirtin gemacht habe.
Nein, das habe ich ganz bewußt nicht. Warum? Ganz einfach. Das ganzheitliche Wissen welches ich in meinen Ausbildungen gewonnen habe, hätte ich niemals in einer staatlichen Ausbildung erlangen können. Außerdem kann ich die Reitweise der staatlich anerkannten Ausbildungen mit meinem Gewissen nicht vertreten.

Für meinen Weg habe ich mir alternative Ausbildungen gesucht, die meiner Philosophie komplett entsprechen. Die einzige Ausbildung unter der Schirmherrschaft der FN habe ich gemacht, als ich meine Berittführerausbildung absolviert habe.

Unter anderem habe ich die ganzheitliche Reitpädagogik, eine zweijährige Fortbildung in angewandter Reitkunst, Intensivkurse zur Pferdesprache, Freiarbeit mit Pferden, sowie Kurse und Unterricht bei Lehrern der altklassischen Reitkunst und der Schule der Légèreté, unter anderem Pascale Bertier, Philippe Karl, Annika Schnittke, Amanda Barton und anderen absolviert.
Einzelne Kurse bei Ausbildern wie Jean-Francois Pigneon, Alfonso Aguilar, Katja Hunold und weiteren reihen sich in meine mittlerweile über 30 andauernde Leidenschaft zu Pferden.
Lange Jahre hat Pamela Ritter mich mit meinen Ponys begleitet und war für mich die beste Mentorin, die ich hätte finden können. Danke an dieser Stelle für deinen unermüdlichen Forschergeist im Sinne der Pferde.
 

Um meinen Pferden in anstrengenden Zeiten unterstützend zur Seite stehen zu können, habe ich 2020 eine dreiteilige Ausbildung zur Cranioscralen Therapie im Fachzentrum für Pferdeosteopathie in Holtdorf absolviert und 2017 das Heilströmen bei Tina von der Brüggen gelernt.
In Futterkamp habe ich mich in Kursen zur Hufbearbeitung für Laien fortgebildet.

Warum so viele verschiedene Richtungen?
Nur durch die Erfahrung von Erfolg und Mißerfolg von Resonanz und Disresonanz mit den unterschiedlichen Ausbildern und Methoden ist es mir möglich gewesen, meinen Weg zu dem Reitunterricht, den ich heute geben kann, zu finden.

 

Meine Jugendzeit habe ich auf vielen Wanderritten, Reiterrallye, Ringreiten und Reiterspielen mit meinem treuen Pony Max verbracht, durfte so Freiheit, Verantwortung und Handlungsfähigkeit lernen. Gemeinsam unterwegs und voneinander abhängig zu sein, schweißt richtig zusammen, lässt dich dein Pony in all seinen Facetten kennen und noch mehr lieben lernen.
 

 

 

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Wildnispädagogik

2020 begann meine Reise in die Wildnispädagogik und Ende 2024 werde ich meine 3 jährige Ausbildung zur Wildnispädagogin beenden. Wer die Wildnispädagogik kennt weiß, das war erst der Anfang der Reise.
Wildnispädagogik hilft Dir zu einer guten Verbidnug zu Dir selbst und zu der Welt um Dich herum.
Eigentlich stellt sie Dein bisheriges Leben auf wunderbarste Weise komplett auf den Kopf, egal wie naturverbunden ich groß geworden bin. Sie öffnet eine Tür zu Dir selbst.

An dieser wunderbaren Reise möchte ich Kinder und Jugendliche teilhaben lassen, ihnen Wege zeigen, den kleinen Entdecker zu motivieren, Abenteuer zu erleben und mit vielen verschiedenen Naturhandwerken, die eigene Selbstwirksamkeit zu förden und dadurch mutig zu werden für den Alltag.
Ganz nebenbei und fast wie von alleine lernen die Kinder bei unseren Naturabenteuern ihr zu Hause kennen und wertzuschätzen. Denn nur was ich kenne, kann ich auch schützen.
Nicht über Verbote lernen wir die Natur zu schützen, sondern weil wir sie lieben und achten lernen, lernen wir sie zu schützen.

Seit vielen Jahren gilt mein Interesse der Kräuterheilkunde.
Schon immer hat es mich fasziniert, wie “einfach” es doch ist, für die kleinen und größeren Blessuren des Alltags Heilmittel gleich am Wegesrand zu entdecken und sie zu verarbeiten. Ob Tinkturen, Salben oder natürliche Kosmetik wie Deos, Seifen oder Körperlotionen, seit über 20 Jahren erkunde ich diese wunderbare Welt. Dabei hilft mir mein Wissen aus meiner Ausbildung zur Zierpflanzengärtnerin, welche ich nach meinem Schulabschluss erfolgreich abgeschlossen habe.
Meine Pferde werden von mir komplett mit selbst hergestellten Tinkturen und Salben behandelt, wo Bedarf besteht und auch in meinem Badezimmerschrank findet sich kaum noch ein gekauftes Fertigprodukt.
Die Natur versorgt uns mit allem, was wir brauchen.
Umso mehr freue ich mich, mein Wissen und meine Erfahrungen aus der Verarbeitung von Wildkräutern in der Kräuterwerkstatt an Kinder und Jugendliche weitergeben zu dürfen.

 

 

 

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 Die 90er Jahre mit meinem ersten Pony Max. Die Haflingerliebe ist unverändert.

 

 

 

Großartige Menschen unterstützen *natürlich Reiten* und *Lillegard* und somit mich mit ihrer Hilfe bei Veranstaltugen, Camps und in den Ponyspielgruppen. Jeder Bereich zieht den richtigen, kreativen Menschen an und somit darf auch ich immer wieder ausgetretene Pfade verlassen, Neues integrieren, mein eigenes Handeln reflektieren und wohlwollende Kritik als Anlass zur Selbstreflektion und zum Überdenken meiner Ideen als ein großartiges Geschenk annehmen.

Danke an alle, die in irgendeiner Form an Lillegard teilhaben!

 

 

 

Kein Titel (200 × 200 px)